Das eingeschränkte Leben

Folgen mangelnder und traumatischer Bindungserfahrungen

Klaus E. Grossmann und Karin Grossmann

In der „Bielefelder Langzeitstudie“ konnten die Bindungsforscher Klaus und Karin Grossmann fast 100 Kinder über mehr als zwanzig Jahre wissenschaftlich begleiten. Schon der Säugling bindet sich an Mutter und Vater. Die frühen Erfahrungen des Kindes mit Vater und Mutter spielen eine wesentliche Rolle bei der Frage, welche Erwartungen ein junger Mensch an seine Beziehungen hat. Positive Erfahrungen mit Mutter und Vater führen zu größerer Bereitschaft, sich einzulassen und verlässliche, vertrauensvolle Beziehungen einzugehen. Sie fördern den rücksichtsvollen sozialen Umgang auf Augenhöhe mit anderen. Allerdings bleibt die Entwicklung offen. Auch wenn die Kindheit durch unsichere Bindungen geprägt war, kann es im Erwachsenenalter mithilfe neuer Bindungspersonen gelingen, „durch unsichere Bindungen bedingte psychische Einschränkungen zu überwinden und das eigene Leben innerlich reich, offen, erfreulich und spannend zu gestalten“. In diese Thematik führt der folgende Grundlagenartikel ein. (Siehe auch: Karin Grossmann, Klaus E. Grossmann: Bindungen – Das Gefüge psychischer Sicherheit. Stuttgart 2004.)

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